
Pfarrmagazin
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Kirche denkt weiter. Da hört es nicht auf, wenn die ganz individuellen Wünsche befriedigt sind. Im Gegenteil: Da steht der andere an erster Stelle: Geht es ihm gut, dann geht es auch mir gut. Von daher ist die Frage „Was habe ich davon“ im Grunde eine unpassende für einen Christen.
Und trotzdem prangen diese Worte auf der Titelseite dieser Ausgabe. Weil es eine Frage ist, die heutzutage für sehr viele Menschen ganz vorne an steht. Erstmal ich, und dann ganz lange nichts. Wo liegt mein Profit und wie kann ich diesen maximieren? Was interessiert mich dabei das Wohl oder Wehe meines Mitmenschen?
Wenn unser Pfarrer Uchenna Aba zusammen mit vielen anderen einen Riesenaufwand für einen Gottesdienst betreibt, sich 17 Telefonisten stundenlang mit „wildfremden“ Menschen beschäftigen, 29-Jährige große Teile ihrer Freizeit für Ehrenamtsarbeit „opfern“, dann haben all diese Personen erstmal nichts davon.
Aber wenn das ZDF einen höchst ehrenwerten Dankesbrief schreibt, Gläubige ihr Herz am Telefon ausschütten und vor Glück anfangen zu weinen oder man „einfach nur“ Gemeinschaft erfährt, dann erkennen auch Christen: Das bringt mir
was. Aber nur deswegen, weil es anderen was gebracht hat. Der wahre Lohn kommt eben häufig erst später, manchmal sogar erst nach dem Tod ...

Barbara Boekholt, Johannes Janssen, Heidi Jahnsen
Hier ein Einblick in die vorherigen Ausgaben: